Samstag, 29. März 2014

INTERNETLOS, TEIL 95023746235

Hallo Ihr Lieben,

Ich hatte ja extra Posts vorgeschrieben damit ich schnell alles posten kann aaaaaber... ich hatte mal wieder kein Internet. Beziehungsweise habe momentan auch keins. Nicola und ich sind im Hostel in Tokyo (okay, bei Tokyo) angekommen und Internet gibt es nur draußen bei den Raucherbaenken. Im zweiten Stock, wo wir wohnen, gibt es quasi kein Internet. Und sowieso sonst nirgendwo in ganz Japan gefuehlt. Inzwischen glaube ich, dass ich mit einem Kein-Internet-Fluch belegt worden bin. Wenn wir im Wohnheim kein Internet haben, drehe ich glaube ich durch. Ich kann zu so gut wie niemanden Kontakt aufnehmen und wenn dann nur ganz sporadisch und das finde ich total bloed und nicht besonders emotional zufriedenstellend. Ich schreibe zwar ab und zu Nachrichten bei Facebook (wenn ich denn mal online komme) aber so richtig toll ist das nicht. Wundert euch also nicht wenn bis Anfang April nichts kommt, ich hoffe sehr sehr sehr stark dass wir einigermaßen vernuenftiges Internet im Studentenheim haben :(

Im Uebrigen ist das inzwischen die fuenfte Uebernachtsunterkunft die ich in den letzten drei Wochen bezogen habe und so langsam aber sicher reicht es. Ich freue mich sooo sehr auf den 1. April wo wir endlich unseren Koffer auspacken und unsere Sachen verteilen koennen, so lange nur ausm Koffer zu leben nervt ziemlich. Nicola und ich haben schon in Tokyo einen Foen und einen Wasserkocher gekauft die wir geschwisterlich teilen werden, da es irgendwie Bloedsinn ist wenn sich jeder das einzeln kauft. Ich werde jetzt noch eine Weile hier draußen sitzen bleiben und ein paar Nachrichten beantworten und dann aufs Zimmer gehen und hoffen, dass ich schlafen kann. (Das Hostel ist sehr... nennen wir es heimelig. Man teilt sich einen ganzen Komplex mit anderen, und "Privatzimmer" bedeutet, dass man eine halbe Wand zwischen den anderen hat. Was bedeutet, dass man wirklich alles hoert. Gestern hat eine um ein Uhr nachts geskyped und eine andere sich um 5:30 die Haare gefoent. Ich bin ziemlich nah an meiner Schmerzgrenze und erwarte sehnsuechtig den ersten April.)

Ich hoffe ansonsten geht es euch allen gut! Liebe Grueße,

Sam

Sonntag, 23. März 2014

ERSTE LEHRERFAHRUNG IN DEN BERGEN JAPANS // 那須のインターウニセミナーで初めて先生の体験を!

Hallo ihr Lieben! ♡

Vorwort: Ich moechte bitte, dass dieser Blogeintrag extra langsam und sorgfaeltig gelesen wird, denn weil mein Internet alle paar Minuten abstuerzt hat es fast eine Stunde gedauert diesen Eintrag online zu stellen! Und dass obwohl ich den Text extra schon vorgeschrieben hatte... im Uebrigen habe ich das Layout ein bisschen veraendert damit groeßere Bilder reinpassen, ich mach mir hier ja nicht umsonst Muehe mit den Fotos :) Viel Spaß!

Einen Tag nachdem ich in Japan angekommen war sind Nico und ich dann auch schon in die Berge gefahren zu dem Interuni-Seminar an dem wir als Praktikanten teilnehmen sollten. Inzwischen haben wir fuenf neue Mitstudenten dazubekommen in Japan insgesamt sind wir also elf Studenten im Master! Zwei von denen, Haruka und Chihiro, haben uns abgeholt und sind mit uns zusammen angekommen. Das Interuni-Seminar findet zweimal jaehrlich statt und ist ein 5-tägiges Seminar für japanische Studenten die Deutsch lernen und ihr Deutsch verbessern wollen. Das Seminar ist ziemlich bekannt innerhalb Japans bei denen, die sich fuer die deutsche Sprache interessieren. Bis zum Anfang war uns nicht so ganz klar was dabei genau unsere Aufgabe war.. am ersten Tag waren noch keine Teilnehmer dort sondern nur Lehrkräfte, Tutoren und PraktikantInnen und gemeinsam haben wir alles vorbereitet.

Wie sie sehen, nach rechts und links...... ist nichts. Einziger Fluchtweg: Der Wald. Der naechste Konbini war 20 Minuten zu Fuß entfernt (die gibt es eigentlich in 500 Meter Abstaenden ueberall! Selbst auf meinem Berg damals gab es mindestens fuenf...)

Wir haben Unterrichtsräume vorbereitet, Sachen hin und hergetragen, waren einkaufen, haben Lebensmittel auf die 5 Tage eingeteilt, die Zimmer bezogen etc. A propos Zimmer: Wir hatten ja bis ganz zum Schluss die Hoffnung, dass die Mitarbeiter eventuell ein Einzelzimmer bekaemen.... nunja, das hat so fast gelappt wir hatten jeweils ein ACHTERZIMMER. Acht Leute. In einem Raum. Wo ich so wunderbar einfach einschlafen kann. Super. Ich sah mich schon nach einer Woche mit gigantischen Augenringen. Die Zimmer waren sehr geraeumig und weil man nur auf dem Futon geschlafen hat (traditionelles japanisches „Bett“: In Wirklichkeit jedoch nur eine etwas dickere Bettdecke zum auf-dem-Boden-schlafen SEHR SEHR unbequem und nicht rückenfreundlich, und ich hab schon auf zwei Futons geschlafen...)


 Eine halbe Turnhalle ganz fuer mich allein. Zumindest am ersten Abend. Es war arschkalt, habe die Heizung auf 30°C stellen muessen. 

Die wunderhuebschen Interuni-Seminar Beutel von Herrn Aizawa. Habe 600 Seiten Infoblaetter sortiert, getackert und hundert von diesen Beutelchen damit gefuellt. Die haben ne schoene Groeße, schade dass die so haeßlich sind.

Ankunft der fleißigen Deutsch-lernenden Studenten die noch nicht wissen, was sie erwartet plus Beutelverteilaction

Fleißige Studenten auf den Weg in die Zimmer, noch nicht wissend, was sie dort erwartet. (Eiseskaelte und Turnhallengroeße und (oh Gott!) jeweils ein Auslaender mit im Zimmer! Ieks!

Das ganze Seminar wurde in einer ehemaligen Schule abgehalten von daher war es ein sehr weitlaeufiges Gebaeude. Leider war es wahnsinnig kalt und wir haben fast eine Woche nur gefroren. Ich hatte jeden Tag mindestens 3 Schichten Klamotten an und es war immer noch einfach nur arschkalt. Am ersten Tag sind wir dann zusammen mit Herrn Aizawa (unserem Professor hier in Tsukuba der sich um das TEACH-Programm kuemmert) und den anderen Lehrern Italienisch essen gegangen. Leider hatte mein Tisch die Idee nach(!) dem Bestellen, dass wir alles teilen. Sowas kann ich ja leiden. Mein Essen teilen. Bzw. Statt einem großen Essen so 10 kleine Schüsselchen. Dummerweise hatten fast alle irgendwas mit Meeresfruechten sodass ich kaum etwas gegessen habe – und meine tolle Pizza haben sie mir auch weggefuttert! Dafuer hat mir Herr Aizawa im Supermarkt eine Packung Kekse gekauft. Herr Aizawa scheint wirklich ein sehr cooler Typ zu sein; er kümmert sich bis jetzt wirklich gut um uns und versucht alles so stressfrei wie möglich zu halten und uns möglichst viel in Japan zu bieten. Doch dazu später mehr J

 Das Essen war gar nicht soo schlecht wie alle meinten nur halt die Garnelen... die haetten nicht zweimal pro Tag sein  muessen. Wirklich nicht. Was machen denn Leute mit ner Garnelenallergie dann.

Die Organisatoren des Seminars, Herr Aizawa (der Leiter des TEACH-Programms der Universitaet Tsukuba - der ist so toll! Und Frau Hamasaki, die auch sehr toll war.)

Da gings uns allen noch gut! Neben mir ist Yuka, die jetzt auch im TEACH-Programm ist, sie mag ich sehr gerne :)

Im Endeffekt war unser Job im Seminar der eines Hilfslehrers. Pro Tag gab es zweimal drei Stunden Unterricht und eine Einheit wurde jeweils von einem Lehrer und einem Praktikanten bestritten. Ich dachte vorher eigentlich dass wir so Mädchen fuer alles waeren (okay, waren wir im Endeffekt auch...) aber wir haben wirklich mehr so eine Art Lehrerpraktikum gemacht was echt cool war. Die meisten Lehrer haben einen gut in den Unterricht miteinbezogen. Das lag vielleicht auch an meiner direkten Art, ich bin oft aufgesprungen und habe Vokabeln oder Redewendungen an die Tafel geschrieben oder bin bei Gruppenarbeiten durch die Klasse gelaufen um Fragen zu beantworten etc. Die Lehrer haben jede Einheit gewechselt, die PraktikantInnen sind jedoch von Anfang bis Ende in derselben Klasse geblieben. Es gab Klasse A (Anfänger) bis G (sehr fortgeschritten), meine Klasse war Gruppe B, fast noch blutige Anfänger die nur sehr wenig Deutsch konnten. Angeblich bekommen diejenigen, die besser Japanisch sprechen, die Anfängerklassen weil da noch wesentlich mehr Japanisch gebraucht werden muss im Unterricht. Kaori, die fließend Deutsch und Japanisch spricht, hatte Gruppe A. Summa summarum hieße das, das mein Japanisch recht gut sei – ob das wirklich so durchdacht wurde oder Zufall ist weiß ich natuerlich nicht ;)

 Ein Teil der Lehrerschaft. Mit den ersten drei von links hatte ich zusammen Unterricht, der Rest ist nicht auf dem Foto. Der zweite von rechts ist Herr Oyama, der Herrn Aizawa assistiert und der mit uns spaeter zusammen nach Nikko gefahren ist. Der ist sooo sueß, ein richtig netter Mensch.


Und so sah das aus, wenn in der großen Halle ein Vortrag gehalten wurde. Im Gegensatz zu den Klassenzimmern war es dort arschkalt und von Tag zu Tag haben die Teilnehmer immer mehr Decken mitgenommen, da es kaum zu ertragen war da drei Stunden am Stueck zu sitzen.


Jedenfalls hatte ich Gruppe B und war dann in den nächsten 5 Tagen für 12 Studenten zuständig. Ich hatte wirklich großes Glück mit meiner Gruppe – alle waren unglaublich niedlich und sehr motiviert, sodass der Unterricht wirklich viel Spaß gemacht hat. Nach einer Weile haben sie auch ihre Scheu verloren und sich getraut, mich mehr Sachen zu fragen. 
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TEIL ZWEI FOLGT IN KUERZE

Sam

Freitag, 21. März 2014

ANKUNFT IN JAPAN // 日本へ到着された日。

Hallo ihr Lieben,

Endlich Internet!!! Internet!! WOHO! KONTAKT ZUR AUßENWELT! Ich habe Eintraege vorgeschrieben und werde sie jetzt nach und nach online stellen damit ihr wisst was ich die erste Zeit so erlebt habe :) Ich bin jetzt wieder in Tsukuba und wohne im Gästehaus wo ich endlich Internet und vielleicht ein kleines bisschen Alltag haben kann.

2013/03/17 

Gerade sitze ich noch in den Bergen Japans ohne Internet fest, weshalb ich leider nichts von der Außenwelt mitbekomme. Ich sitze momentan im Unterricht und betreue eine Gruppe Deutschlernende Japaner, die eine Gruppenarbeit vorbereiten müssen: Deshalb habe ich nichts zu tun und tippe schonmal diesen Text damit ihr nicht so lange auf Neuigkeiten warten müsst. Aber von Anfang an!

Ankunft

Mein Flug war diesmal sehr sehr gut. Naja, von Berlin nach Helsinki hatte ich zwei Stunden lang durchgehend ein schreiendes kleines Kind auf dem Sitz vor mir, weshalb ich wahnsinnige Kopfschmerzen in Helsinki hatte, ich habe mich jedoch gedoped mit dem teuersten Kaffee den ich je hatte (6€, mit Visakarte, da ich natürlich nur noch 2€ mit mir rumgeschleppt habe) und Tabletten. Ich war gefühlt die einzige Europäerin auf dem gesamten Flughafen in Helsinki. Es sind zwar immer viele Japaner dort, da täglich nach Tokyo geflogen wird aber da an dem Tag vier Fluege nach Japan gingen war der internationale Bereich fast ausschließlich mit Japanern gefüllt. Nach nur zweieinhalb Stunden ging es dann auch schon weiter nach Tokyo. Ich hatte einen seltsamen Japaner neben mir im Flug; Nachdem ich mich hingesetzt hatte hat er fluchtartig den Platz verlassen und ihn dann letztendlich mit jemanden getauscht...... manche Japaner sind noch nicht so ganz in der Globalisierung angekommen, leider. Neben mir saß dann letztendlich Masaru. Masaru war ein unglaublicher Oshaberi-san (zu Deutsch: Plaudertasche) weshalb ich nicht einen einzigen Film auf dem Flug geschaut habe. Ich glaube insgesamt haben wir uns 6 Stunden unterhalten; er konnte ziemlich gut Englisch und wir haben uns gemeinsamen ueber die Besonderheiten der Japaner unterhalten (zum Beispiel dass die meisten kein bisschen Englisch koennen...), woran das liegt und ob es irgendwann besser wird (wir befürchten, das dauert noch.) Jedenfalls war das ein sehr netter Flug; die Zeit verging relativ schnell und ich war nach 9:15 morgens um 10 in Tokyo.

Bei der Einreise gab es irgendwelche Probleme weil ich was vergessen hatte und es dann nochmal neu ausfüllen musste; eigentlich nicht weiter wild aber aus irgendeinem Grund sind die Japaner am Flughafen ein wenig durchgedreht und haben mich von A nach B geschickt. So bin ich immerhin die eeewig lange Schlange umgangen und wurde speziell zu jemanden geschickt; was genau los war weiß ich nicht aber ich bin ja angekommen ^^  Mein Koffer war wie immer der letzte der auf dem Band einsam seine Runden drehten und ein Mitarbeiter musste extra das Band am Laufen halten bis ich endlich angerannt kam. Leider war der Bus nach Tsukuba genau weg, weshalb ich fast 3 Stunden auf den Nächsten warten musste. Ich habe dann herausgefunden dass ich mein Prepaidhandy leider gar nicht mehr benutzen kann, da nach 360 Tagen die Nummer verfaellt, wenn man das Handy nicht auflaedt L Werde also entweder ein Neues holen oder das alte neu aktivieren muessen also hab ich dann wahrscheinlich erst Mitte April ein Handy weil man mal wieder eine permanente Adresse dafuer braucht. Warum auch immer das so kompliziert in Japan sein muss...


Naja, ich bin dann mit dem Bus circa 2 Stunden nach Tsukuba gefahren und musste da dann noch einmal 3 Stunden totschlagen bis Herr Oyama uns vom Bahnhof abgeholt hat. Es hieß ja immer von allen Seiten dass es in Tsukuba wie tot sei, aber lasst euch sagen: Die haben alle keine Ahnung was „tot“ heißt. Wenn man wie ich vorher ein Jahr aufm Berg gelebt hat wo der Bahnhof 30 Minuten den Berg runter war dann weiß man was „tot“ ist. Zu meiner grooooßen Freude gibt es ein riiiiesiges Einkaufscenter direkt am Bahnhof von Tsukuba mit allem was man erstmal so braucht: Nette Klamottenlaeden, Drogerie, Cafés, Restaurants, Laeden mit Schnickschnack... verglichen mit der Tokai-Uni ist das wie im Paradies!! Natuerlich ist das nur am Bahnhof und sonst scheint es nicht so arg viel zu geben in Tsukuba aaaaaaaaaaaaber es faehrt ja ein Campusbus alle 20 Minuten der nichtmal 2€ kostet von daher ist das total in Ordnung. Ich bin sehr zufrieden :D Wir sind dann mit dem Taxi zum Gästehaus der Uni gefahren und ich muss sagen: der Campus ist einfach megagroß. Also, wirklich wirklich groß. Auf jeden Fall groeßer als die Altstadt in Spandau, damit ihr euch ein ungefaehres Bild machen koennt. Warum man den so gebaut hat weiß ich nicht genau, denn die Gebaeude sind alle sehr weit auseinander – warum man das nicht platzsparender gebaut hat weiß ich nicht. Viel habe ich leider noch nicht gesehen, das kann ich dann ab 22. Erkunden wenn wir wieder zurueck in Tsukuba sind. Wir haben dann noch Herrn Aizawa getroffen, der das ganze Programm in Tsukuba betreut und den finde ich ganz toll – er kann sehr gut Deutsch und scheint sehr nett zu sein. Ich habe auf jeden Fall das Gefuehl, dass man sich hier sehr gut um einen kuemmert. Ich war dann um 20 Uhr auch endlich im Bett und habe bis 9 Uhr geschlafen. Und weil das alles ganz schoen lang wird mache ich hier eine Pause und spare mir den Rest fuer spaeter damit ihr oefter was zu lesen habt ^^ Bis bald!

Sam